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E171: Weißer Zusatzstoff

 ..in Mozzarella, Mayo und Kaugummis soll Krebs erregen

Das Titandioxid E171 dient als weißes Färbemittel für Lebensmittel wie Mozzarella und Kaugummi. Laut einer Studie steht der Zusatzstoff unter Verdacht, schwere Darmentzündungen bis hin zu Krebs auszulösen.

Mozerella     Mozerella

Inhaltsübersicht

 

 

 

Ist ein Zusatzstoff in unseren Lebensmitteln krebserregend? 

Derzeit gibt es in der Europäischen Union über 300 genehmigte Zusatzstoffe. Diese unterliegen strengen Vorschriften und dürfen nur nach ausdrücklicher Zulassung verwendet werden. Jedem dieser Stoffe wird eine bestimmte E-Nummer zugewiesen, so auch dem Zusatzstoff „Titandioxid„. Er hat die Kennnummer E 171. Eine neue Studie bringt den in zahlreichen Lebensmitteln enthaltenen Stoff unter Verdacht, entzündliche Darmerkrankungen bis hin zu Darmkrebs auslösen zu können.

Darmkrebsrisiko: Färbemittel Titandioxid in mehr als 900 Produkten enthalten

Der Inhaltsstoff „Titandioxid“, auch E 171 genannt, ist ein Oxid des Titans. Es dient als weißes Färbemittel und wird in Produkten wie Kaugummis, Mayonnaise, Mozzarella oder Hustenbonbons verwendet. Insgesamt sollen es mehr als 900 Produkte sein, in denen E 171 vorkommt. Es wird in Form von winzigen Nanopartikeln hinzugefügt und galt bisher als chemisch stabil und ungiftig. Welche Risiken der Inhaltsstoff trotzdem mit sich bringt, hat ein englischsprachiges Fachmagazin nun genauer betrachtet.

Test mit Mäusen: Studie zeigt Auswirkungen des Zusatzstoffes E171

Dem Magazin „Frontiers in Nutrition“ zufolge, haben Forscher einigen Mäusen den Zusatzstoff verabreicht und beobachtet, welche Auswirkung dieser auf die sogenannte Darmmikrobiota der Mäuse hatte. Unter der Darmmikrobiota versteht man die Mikroorganismen, die den Darm von Menschen und Tieren besiedeln.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Nanopartikel des Titandioxid mit den Bakterien des Darms interagierte. Dabei wird die Darmfunktionen beeinträchtigt und es können entzündliche Darmerkrankungen entstehen.

Studienleiter: Beweise für erhöhtes Darmkrebsrisiko durch Lebensmittel mit Titandioxid

Der Studienleiter Wojciech Chrzanowski kommentiert die Ergebnisse wie folgt: „Diese Studie liefert zentrale Beweise dafür, dass der Verzehr von Lebensmitteln mit dem Zusatzstoff E171 (Titandioxid) sowohl die Darmflora als auch Entzündungswerte im Darm beeinflusst, was zu Leiden wie entzündlichen Darmerkrankungen und Darmkrebs führen kann.“

Durch die Zufuhr von E 171 bildete sich ein Biofilm im Darm. Ein Biofilm sind diversen Bakterien, die aneinander haften. Laut Prof. Laurence Macia entsteht ein solcher Film auch bei Darmkrebs und könnte somit auch ein potenzieller Auslöser dafür sein.

Obwohl der Stoff zugelassen ist, sind Kritiker der Meinung, dass die Auswirkungen von Nanopartikeln noch nicht ausreichend erforschtworden sind. Es wird ihnen vorgeworfen, Krankheiten wie Demenz, Asthma, Ekzemen, Autismus und sogar Krebsmetastasen auszulösen.

Folgen: Forschung verlangt weitere Studien – Verbot des Zusatzstoffes E171?

„Das Ziel dieser Forschung ist es, Diskussionen über neue Standards und Vorschriften anzuregen, um die sichere Verwendung von Nanopartikeln in Australien und weltweit zu gewährleisten“, so die Forscher der Studie. Somit sprechen sie sich nicht konkret für ein Verbot aus, sonder vielmehr für die Intensivierung der Forschungen im Umgang mit Nanopartikeln.

In Deutschland ist noch kein Verbot geplant, anders als in Frankreich. In unserm Nachbarland wird der Farbstoff E 171 ab dem 1. Januar 2020 verboten sein.

E171 ist „vermutlich krebserzeugend“

Experten des Risikoausschusses (RAC) der Europäischen Chemikalienagentur unterscheiden bei der Aufnahme des Zusatzstoffes E171 dazwischen, ob er verzehrt, über die Haut aufgenommen oder eingeatmet wird. Hinsichtlich der inhalativen (durch Einatmen) Aufnahme schlug der RAC vor, Titandioxid als Gefahrstoff mit dem Hinweis „vermutlich krebserzeugend bei Inhalation“einzustufen.

Die verfügbaren Daten bezüglich der oralen Aufnahme gäben derzeit keine Hinweise auf Gesundheitsbedenken für Verbraucher laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Dennoch lässt sich momentan keine akzeptable tägliche Aufnahmemenge für den Zusatzstoff ableiten, da insbesondere Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit und auf ungeborene Kinder noch nicht ausreichend erforscht sind.